Forschungsschwerpunkte

Organisationstheorie

Organisationstheorien dienen dazu, den Zweck, das Entstehen, das Bestehen sowie den Wandel und die Funktionsweise von Organisationen besser zu verstehen und/oder systematisch zu erklären. Unterschiedliche Theorien legen dabei unterschiedliche Schwerpunkte (z.B. formale Strukturen vs. Wertesysteme), verfolgen unterschiedliche Ziele (z.B. rationale Gestaltung vs. interpretatives Verstehen) und kommen dadurch zu unterschiedlichen Handlungsempfehlungen für die Praxis.

Das Institut für Unternehmensführung und Organisation forscht zu verschiedenen Organisationsformen wie beispielsweise Strategischen Allianzen oder Cross-Sektor-Partnerschaften (z. B. das aktuelle DFG-Projekt "Legitimierung intersektoraler Partnerschaften"). Ein besonderer Forschungsschwerpunkt liegt auf der Analyse und dem Verstehen inter- und intra-organisationaler Beziehungen, also dauerhafter Netzwerke, die zwischen und innerhalb von Organisationen auftreten. Das Institut arbeitet hierbei sowohl qualitativ (interpretativ) als auch quantitativ (inferenzstatistisch und strukturalistisch): Basierend auf Social Capital-Ansätzen sowie dem Relational View (Dyer & Singh 1998, 2018) befassen sich die Mitarbeiter mit Fragen nach komplementären Kompetenzen und Ressourcen. Auf dieser Grundlage erforschen sie positive und negative Netzwerkeffekte, die Entstehung von Netzwerken sowie die Veränderung von Netzwerkstrukturen. Weitere am UfO Institut häufig verwendete organisationstheoretische Linsen sind im klassischen Strategischen Management (z.B. Konfigurationstheorie) zu verorten, aber auch im Bereich der Phänomenologie sowie des Neo-Institutionalismus.

Innovationsmanagement

Zunehmender internationaler Wettbewerb und beschleunigter technologischer Wandel kennzeichnen das Umfeld, in dem Unternehmen bestehen müssen. Technischer und organisatorischer Fortschritt sind dabei entscheidende Anforderungen an Organisationen, um der Dynamik dieser Wettbewerbssituation langfristig gerecht zu werden. Neben den damit erforderlichen Prozess- und Produktinnovationen können auch innovative Geschäftsmodelle (Business Models) eine Quelle entsprechender Wettbewerbsvorteile darstellen. Diesen innovativen Business Models wird von Wissenschaft und Praxis zunehmend eine entscheidende Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen beigemessen.

Obgleich Geschäftsmodelle also unbestritten den Kern jedes Unternehmens darstellen, existiert bisher kaum Forschung dazu, wie innovative Geschäftsmodelle entstehen. Am Institut Unternehmensführung und Organisation konzentrieren wir uns daher auf den Entstehungsprozess von Geschäftsmodellen, sowohl in etablierten Unternehmen als auch in Start-Up-Firmen, um Erkenntnisse darüber zu erlangen,wie der Prozess der Entstehung neuer Business Model konkret verläuft

  • ob und ggfs. wie die Entstehung neuer Geschäftsmodelle in der Frühphase positiv beeinflusst werden kann.
  • ob und ggfs. welche Unterschiede zwischen Business Models von commercial und social enterprises existieren

Corporate Sustainability Management

folgt

Social Entrepreneurship

Weltweit suchen Gesellschaften nach innovativen Strategien zur Lösung komplexer Probleme in sozialen, gesundheitlichen und ökologischen Bereichen, die bislang weder von Regierungen noch über den Markt mit genügend Engagement oder zufriedenstellendem Ergebnis angegangen werden. Als Antwort auf diese Herausforderungen haben sich Sozialunternehmer engagiert, die mit innovativen Konzepten Chancen wahrnehmen und ergreifen, soziale Bedürfnisse, die das staatliche Sozialsystem nicht (mehr) erfüllt oder erfüllen kann, auf andere Weise zu befriedigen. Von herkömmlichen Unternehmern unterscheiden sich Sozialunternehmer u.a. dadurch, dass sie soziale Ziele höher als finanzielle Ziele priorisieren.

Eine besonders bedeutende Frage im Rahmen von social entrepreneurship ist die nach der der Messung des angestrebten social impact, der entscheidenden Kennzahl, um die Wirksamkeit von Sozialunternehmen erfassen und vergleichen zu können.

Bewertung und Vergleich von Social Impact
Wie hoch ist die soziale Wirkung (social impact) eines Projekts oder eines Unternehmens, das die sanitäre Situation in Slums verbessert? Und erzielt dieses Projekt/Unternehmen eine höhere Wirkung als ein Projekt/Unternehmen, das Mikrokredite an Menschen unter der Armutsgrenze vergibt? Mit diesen beispielhaften und ähnlichen Fragestellungen beschäftigt sich das Themengebiet Bewertung und Vergleich sozialer Wirkung. Dabei werden bestehende Ansätze analysiert, neue Ansätze entwickelt sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur Messung finanzieller Wertschöpfung herausgearbeitet.

Innerhalb dieses Themas ist ein Paper zur Vergleichbarkeit sozialer Wirkung entstanden, welches sich aktuell im Reviewprozess befindet. Weitere Paper sind in Arbeit.

  • Forschungsprojekt: Social networks, social innovation and social impact
  • Legitimität als Mittel zum Transfer von Ressourcen in interorganisationalen Beziehungen zwischen Sozialunternehmen und ihren Partnern.